Bakterienstämme

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Drei Bakterienstämme, die dir Gutes tun können.

Dr. Adrian Weingart

Drei Bakterienstämme, die dir Gutes tun können.

Wir sprechen in unseren Journal Artikeln, Healthy Guides und auf unserer Website die ganze Zeit von irgendwelchen Bakterienstämmen, die wohl entscheidend für deine Darmgesundheit sind. Aber jetzt Schluss mit den mysteriösen Begriffen - wir erklären dir, was eigentlich hinter den drei wichtigsten Bakterienstämmen in unseren Dailybacs steckt

 

 

Also, dürfen wir vorstellen:

 

Erst mal allgemein - Bifidobakterien

 

Bifidobakterien gehören zu den häufigsten probiotischen Bakterien, die im menschlichen Körper vorkommen - sie machen mehr als 80% der Mikroorganismen in deinem Darm aus! Bifidobakterien sind Milchsäurebakterien, die normalerweise im Darm und in der Vagina leben, aber zusätzlich durch die Einnahme probiotischer Lebensmittel oder Probiotika in den Körper aufgenommen werden können. Im Darm angekommen, können sie sich dort ansiedeln und sich vermehren. Bifidobakterien helfen dem Körper dabei, Nahrungsmittel abzubauen und Nährstoffe aufzunehmen. Außerdem haben sie noch eine weitere wichtige Funktion: Sie können dazu beitragen, dass “schlechte” Bakterien nicht durch die Darmwand in den Körper eindringen können und unterstützen somit das Immunsystem. 
Bifidobakterien sind echte Wunderwaffen, wenn es darum geht, “schlechte” Bakterien im Gastrointestinaltrakt oder auch in den Harnwegen abzutöten. Du kannst es dir also so vorstellen: Während oder nach der Einnahme von Antibiotika sterben auch “gute” Bakterien in deinem Darm ab. Um zu verhindern, dass die “schlechten” Bakterien jetzt die Oberhand gewinnen, kommen die Bifidobakterien ins Spiel, denn sie können verhindern, dass sich krankheitserregende Bakterien vermehren. Dadurch bringen sie deine Darmflora wieder in eine Balance. 
Diese Bakterien können bei der Behandlung von Durchfall, Verstopfung und Blähungen helfen. Außerdem stärken Bifidobakterien durch eine Vielzahl von Mechanismen das körpereigene Abwehrsystem. Für einen gesunden Körper und ein gutes Wohlbefinden ist es deshalb wichtig, ausreichend Bifidobakterien als Teil der Darmflora zu haben.

 

Das Bifidobacterium Infantis:

 

Das Bifidobacterium Infantis ist eines der häufigsten Mikroorganismen im Körper von gestillten Säuglingen, da dieses Bakterium vor allem über die Muttermilch an das Neugeborene weitergegeben wird. 
Wie andere Bifidobakterien auch, produziert das Bifidobacterium Infantis kurzkettige Fettsäuren im Darm. Dazu gehört auch Essigsäure, die dafür sorgt, dass die Zellen in deiner Darmschleimhaut ernährt werden. Außerdem hat diese noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie wehrt eindringende Krankheitserreger wie Hefe und verschiedene Pilze ab, die zu diversen Krankheiten und Infektionen führen können. Gerade für Babys ist die Essigsäure besonders wichtig, denn sie dient diesen als große Energiequelle. 
Wenn Kinder auf die Welt kommen, werden sie mit offenen Räumen zwischen den Darmzellen geboren. Das bietet eine große Angriffsfläche für eindringende Toxine (Giftstoffe) und andere schädliche Bakterien. Das Bifidobacterium Infantis hat die wichtige Aufgabe, den Zellen die den Darm auskleiden, Signale zu senden und sie damit dazu anzuregen, Proteine herzustellen, um die Lücken zwischen den einzelnen Zellen in der Darmwand zu schließen. Dabei gilt: je dichter die Darmwand, desto geringer die Krankheitsanfälligkeit des Kindes. 
Außerdem produziert dieser Bakterienstamm Folat - auch Vitamin B9 genannt. Folat ist verantwortlich für die Produktion roter Blutkörperchen, die wiederum für den Sauerstofftransport im Organismus zuständig sind. 
Jetzt denkst du aber wahrscheinlich: Das klingt so, als wäre das Bifidobacterium Infantis nur wichtig für Neugeborene, oder nicht? Nein, ist es nicht. Denn dieser Bakterienstamm unterstützt auch im Erwachsenenalter die Verdauung und die allgemeine Darmfunktion. Studien belegen, dass diese Bakterien gegen Verdauungsprobleme wie Durchfall, Verstopfung und Blähungen helfen, sowie Symptome des Reizdarmsyndroms lindern können. 
Wo sind Bifidobakterien enthalten? 

  • Joghurt
  • Kefir
  • Käse
  • Sauerkraut
  • Saure Gurken
  • Deinen Dailybacs

 

Und jetzt zu den Lactobacillen

 

Lactobacillen sind Bakterien, die, wie der Name schon vermuten lässt, das Enzym Laktase produzieren. Sie kommen im Darm, auf der Haut und bei Frauen in der Vagina vor und unterstützen die normale Darmfunktion, haben positive Effekte auf die Darmschleimhaut und schützen zusätzlich vor Infektionskrankheiten. Lactobacillen sind daran angepasst, unter sauren und basischen Bedingungen in deinem Körper zu überleben. Sie setzen sich an der Darmwand fest und können diese besiedeln - das hat langfristige positive Auswirkungen auf deine Darmgesundheit. 
Dieses Bakterium wird vermehrt bei Magen- Darm- Beschwerden, Vaginalinfekten, wie Blasenentündung und allergischen Erkrankungen eingesetzt. 
Laktobazillen sind wahre Alleskönner, denn sie haben antimikrobielle, antivirale, immunmodulierende und immunstimulierende Eigenschaften. Außerdem wirken sie entzündungshemmend, verdauungsfördernd und helfen gegen Durchfall. Nach der Einnahme von Lactobacillen können diese die Zusammensetzung der Darmflora normalisieren und somit dein Wohlbefinden steigern. Gleichzeitig haben sie positive Auswirkungen auf die Darmschleimhaut, regen die Schleimbildung im Darm an und stärken die Barrierefunktion des Epithels*. Das war aber noch nicht alles: Lactobacillen regen deinen Darm dazu an, sich mehr zu bewegen und wirken somit Verstopfung entgegen, unterstützen das Immunsystem und hemmen gleichzeitig das Wachstum pathogener Mikroorganismen und Viren. Sind diese kleinen Helferlein in deinem Darm nicht beeindruckend?

 

Das Lactobacillus Rhamnosus: 

 

Nach seinen Entdeckern Sherwood Gorbach und Barry Golding wird das Lactobacillus Rhamnosus auch mit Lactobacillus GG abgekürzt. Wie der Name schon vermuten lässt, gehört dieses Bacillus zur Gattung der Milchsäurebakterien. Durch seine Fähigkeit Milchzucker zu Milchsäure zu vergären, führt es zu einer Ansäuerung seiner Umgebung. 
Wie die anderen Lactobacillen auch, kommt das Lactobacillus Rhamnosus hauptsächlich im Magen- Darmtrakt, im Harntrakt und im Genitaltrakt des Menschen vor. Jedoch haben Studien gezeigt, dass das Lactobacillus GG kein ständiger Bewohner des Magen- Darmtraktes ist. Es wurde nur zeitweise in den Verdauungsorganen einiger gesunden Probanden nachgewiesen. 
Das Lactobacillus Rhamnosus hat einige positive Auswirkungen auf den menschlichen Körper, dazu gehört die Produktion antimikrobiell wirksamer Substanzen, welche gegen krankheitserregende Keime, wie zum Beispiel Salmonellen ankämpfen. Außerdem begünstigen sie eine positive Zusammensetzung der Bakterienflora im Darm, Mund und im Genitaltrakt. Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften und können das Immunsystem positiv beeinflussen. Und zu guter Letzt können sie positiv zur Barrierefunktion des Darms und dem Schutz der Schleimhäute beitragen. 
Das Lactobacillus GG kann sehr positive Auswirkungen auf die Zusammensetzung der menschlichen Darmflora haben und somit einem Ungleichgewicht zwischen nützlichen - “guten” - und krankheitserregenden - “schlechten” - Bakterien im Darm entgegenwirken. Falls deine Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies zu Funktionsstörungen deiner Verdauung und zu Infektionen im Gastrointestinaltrakt, sowie zu Übergewicht führen.

 

Last but not least - das Lactobacillus Plantarum: 

 

Im Gegensatz zum Lactobacillus GG, ist das Lactobacillus Plantarum ein ständiger Bewohner deines Körpers. Genau genommen befindet es sich im Magen- Darmtrakt und im Speichel gesunder Menschen. Es gehört auch zur Familie der Milchsäurebakterien, besitzt dabei aber eines der größten Genome seiner Gattung. 
Wie auch andere Milchsäurebakterien hat das Lactobacillus Plantarum zahlreiche positive Effekte auf die menschliche Gesundheit. Dazu gehört die Produktion von antimikrobiell wirksamen Substanzen, die gegen krankheitserregende Keime ankämpfen. Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften, beeinflussen das Immunsystem positiv, verbessern die Barrierefunktion des Schleimhäute und haben somit einen günstigen Einfluss auf die Bakterienflora im Darm. Außerdem sind sie durch die Produktion von Milchsäure für die Ansäuerung ihrer Umgebung zuständig und können Gallensäure abbauen. 
Das Lactobacillus Plantarum besiedelt normalerweise den Magen- Darmtrakt gesunder Menschen und kann die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen. Es kann also, wie auch das Lactobacillus Rhamnosus, einem Ungleichgewicht zwischen schlechten und positiven Bakterien im Darm entgegenwirken. 
In der Medizin wird das Lactobacillus Plantarum für die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Reizdarmsyndrom, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und psychischen Erkrankungen eingesetzt. 
Wo sind Lactobacillus Rhamnosus und Lactobacillus Plantarum enthalten?

  • Fermentierten Lebensmittel
  • Sauerkraut und Essiggurken
  • Buttermilch, Joghurt, Milch
  • Deinen Dailybacs

 

 

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    *Epithel: Das Epithel- oder Deckgewebe ist ein Komplex aus flächenhaft angeordneten spezialisierten Zellverbänden ohne nennenswerte Interzellularsubstanz. Sie besetzen immer Grenzflächen des Körpers, d.h. sie befinden sich an der Hautoberfläche oder an der Innenseite von Hohlorganen; https://www.lecturio.de/magazin/histologie-epithelien/

    Quellen: 



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