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Darmflora aufbauen auf 32m2 Fläche

Dr. Adrian Weingart

Darmflora aufbauen auf 32m2 Fläche

Mit einer Oberfläche von ungefähr 32 Quadratmetern ist der Magen-Darm-Trakt die größte Kontaktfläche des Menschen zur Außenwelt. Auf dieser Fläche hat unser Immunsystem alltäglichen Kontakt mit allerlei körperfremden Antigenen (zum Beispiel Bakterien), Nahrungsbestandteilen, aber auch der eigenen Darmflora. Das Immunsystem muss all dies unterscheiden können, denn die gutartige Darmflora hat eine wichtige Funktion. Greift das Immunsystem die eigene Darmflora an, kann sich eine chronische Entzündung bilden und den Organismus schädigen. 
Die menschliche Darmflora umfasst weit mehr als 500 verschiedene Bakterienspezies, die unter anderem fremde Bakterien daran hindern, sich in unseren Darm einzunisten. Dies wird zum einen durch die hohe Menge an bereits vorhandener Darmbakterien erreicht, die den körperfremden Bakterien durch ihre Dichte die Einnistung erschweren. Zum anderen bildet die menschliche Darmflora auch Bakteriozine, welche körperfremde Bakterien schwächen und sie ebenfalls abtöten können. Die Darmflora hat eine essenzielle Bedeutung für unser Immunsystem, indem sie es sowohl entlastet, als auch bei dessen Arbeit unterstützt.
 

Wie kann man eine gesunde Darmflora aufbauen?


Der Verzehr von Pro- und Präbiotika hilft nachgewiesenermaßen beim Aufbauen einer gesunden Darmflora. Doch wo finden sich Probiotika und Präbiotika? Hier spielt logischerweise die Ernährung eine entscheidende Rolle. Probiotika wie Milchsäurebakterien oder Hefepilze (also die erwünschten Bewohner unseres Darms), kann man zum Beispiel in Joghurt, Kefir oder auch Sauerkraut finden. Fans der asiatischen Küche werden sich freuen: auch Miso und Kimchi sind probiotische Lebensmittel.
Präbiotika sind nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, also Ballaststoffe. Diese sorgen dafür, dass die erwünschten Bakterien in unserem Darm ausreichend mit “Futter” versorgt werden, um ihre wichtigen Funktionen zu erfüllen. Um die Darmflora aufzubauen sind also auch Präbiotika wichtig. Viel “Futter” für unsere Darmflora bedeutet auch eine erhöhte Aktivität unserer eigenen Bakterien, die sich dann leichter vermehren können und die Verdauung auf Trab bringen. Präbiotika finden sich vor allem in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Zwiebeln, Artischocken, Chicorée, Haferflocken, Vollkornbrot, Hülsenfrüchten und Pilzen.
 

Darmflora aufbauen im Alltag


Nicht jeder schafft es im Alltag durch ausgewogene Ernährung ausreichend Probiotika und Präbiotika zu sich zu nehmen. Auch allerlei Genussmittel wie Alkohol, Tabak und andere Produkte beeinträchtigen die Arbeit der Darmflora oder schädigen sie. Hier können synbiotische (Prä- und Probiotika kombiniert) Nahrungsergänzungsmittel ihre Unterstützung bieten, die Darmflora wieder aufbauen und den restlichen Organismus in gesteigertes Wohlbefinden versetzen. 
Der Vorteil liegt hier vor allem auch in der präventiven Einnahme. Man kann und sollte nämlich schon etwas für sich und seine Gesundheit tun, auch wenn man aus der medizinischen Sicht gesund ist. Wie oft haben wir uns schon über Situationen geärgert, in denen wir erst im Nachhinein, eines besseren belehrt wurden. Hätte, hätte, Fahrradkette eben…


Darmflora richtig aufbauen - Diese Tipps helfen dir! 


Der Darm, ein Thema über welches öffentlich nicht gerne geredet wird. Die Einnahme von Medikamenten, Fast Food, Alkohol oder viel Stress verschlechtern unsere Darmflora. Daraus resultierende Symptome wie Blähungen, Durchfall, Verstopfungen können für uns ziemlich unangenehm werden. Doch es gibt weitaus mehr Einflussfaktoren, welche die Funktion unseres Darms einschränken. Hierzu zählt z.B. Müdigkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, Heuschnupfen, Neurodermitis und zahlreiche weitere Dinge für die wir nicht verantwortlich sind. Deshalb ist es wichtig, seinen Darm stets zu pflegen um somit eine resistente Darmflora aufzubauen. 
 
  • Schlaf: Ein guter und ausreichender Schlaf ist das a und o. Erwachsene im Alter von 18-64 Jahren sollten etwa 7 Stunden täglich schlafen. Kinder unter 18 Jahren benötigen mehr Schlaf (8-10 Stunden) und bei Senioren sind 5-6 Stunden Schlaf täglich ausreichend.
  • Flüssigkeit: Trinken sie täglich ausreichend Wasser. Ein menschlicher Körper benötigt etwa 30 - 40 Milliliter Wasser pro Kilo Körpergewicht, was etwa 2 - 3 Liter Flüssigkeit pro Tag entspricht. Empfehlenswerte Getränke sind stilles Wasser und Kräutertee. Aber auch gegen eine Saftschorle und einen Kaffee spricht nichts, wenn dies nicht in größeren Mengen eingenommen wird. 
  • Essen: Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel sollten stets vermieden werden. Diese sind aufgrund von viel Fett und Zucker schlecht für den Darm. Kaufen Sie stets natürliche Produkte, diese sind frei von jeglichen Zusatzstoffen. 
  • Probiotika/Präbiotika: Die Einnahme von Probiotika und Präbiotika kann ein gesundheitsfördernder Einfluss in Bezug auf den Darm sein. Diese sind sowohl als Zusatzpräperate erhältlich, als auch in normalen Lebensmitteln wie beispielsweise Kefir, Kimchi und Joghurt. 
  • Lebensmittel: Iss viele ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst (Äpfel, Birnen, Kiwis), Gemüse (Brokkoli, Kartoffeln, Karotten), Vollkornprodukte und Nüsse. Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen erfreuen den Darm und führen dazu dass er mehr Schadstoffe ausscheidet. 
  • Antibiotika: Antibiotika sind oft Ursache für Durchfall, Unverträglichkeiten und Darmentzündungen. Ist also die Einnahme von Antibiotika nicht zwingend notwendig, so sollten Sie es möglichst meiden. 

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