Wie du deine Haut im Sommer richtig schützt

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Wie du deine Haut im Sommer richtig schützt

Dr. Adrian Weingart

Wie du deine Haut im Sommer richtig schützt

UV-Strahlen und die Wirkung auf dein Hautmikrobiom 

Du sehnst dich nach der Wärme der Sonne auf deiner Haut und möchtest am liebsten den ganzen Tag draußen verbringen? Verstehen wir vollkommen! Doch bevor du dich der Sonne hingibst, gibt es ein paar Dinge zu beachten, um deine Gesundheit zu schützen! Denn UV-Strahlen können das Hautmikrobiom beeinflussen. 

Übermäßige Sonnenexposition kann dazu führen, dass gute Mikroben auf der Haut abgetötet werden, wodurch das Mikrobiom im Gleichgewicht gestört wird. Dies kann zu einer Veränderung der Zusammensetzung des Mikrobioms führen, was wiederum dazu beitragen kann, dass die Haut anfälliger für Infektionen und Entzündungen wird.

Zusätzlich kann UV-Strahlung auch dazu beitragen, freie Radikale zu bilden, die das Mikrobiom weiter beeinträchtigen können. Daher ist es wichtig, dass man sich vor übermäßiger Sonnenexposition schützt, indem man beispielsweise einen Hut, eine Sonnenbrille und Sonnencreme mit einem hohen UV-Schutzfaktor verwendet.

 

7 Sonnenschutz-Tipps: Worauf du achten solltest

  • Wähle eine Tagescreme mit LSF passend zu deinem Hauttyp. Mineralische UV-Filter wie Zinkoxid und Titandioxid bieten unbedenklichen Schutz vor UV-Strahlen. Chemische Filter können Allergien auslösen und die Haut durchdringen. Mineralische Cremes reflektieren die Sonnenstrahlen und bieten sofortigen Schutz, müssen jedoch häufiger aufgetragen werden. Ölfreie, alkoholfreie, nicht-komedogene, mattierende mineralische Sonnencreme ist ideal für fettige Haut. Beruhigende Inhaltsstoffe wie Kamillenextrakt eignen sich für empfindliche Haut. 

    Unser Tipp: Sonnencremes für Babys bieten empfindlicher Haut zusätzlichen Schutz. Verwende ausreichend Sonnencreme und pflege trockene Haut mit Aloe Vera-Extrakt oder Glycerin. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Vitamin C oder E sind wichtig für reife Haut.

 

  • Vergiss den UVA-Schutz nicht: UVB-Strahlen sind hauptsächlich für einen Sonnenbrand verantwortlich. Der angegebene LSF auf Sonnenschutzmittel weist hauptsächlich den Schutz gegen UVB-Strahlen aus. Jedoch sollte eine gute Sonnencreme auch eine Schutz gegen UVA-Strahlen versprechen. Diese dringen tief in die Haut ein und beschleunigen den Hautalterungsprozess. Übermäßige Belastung kann auch Hautkrebs auslösen.

 

  • 2g Sonnenschutz: Auf das Gesicht und Hals sollten ca. 2g Sonnencreme aufgetragen werden. Der angegebene LSF auf Verpackung wird im Labor für Mengen von 2mg/cm2 Haut angepasst. Benutzt du nur die Hälfte davon, dann ist es, als würdest du nur die Hälfte des LSF benutzen, wenn überhaupt. Theoretisch bedeutet das, dass wenn du einen LSF von 50 anwendest, du fünfzig Mal so lange in der Sonne bleiben kannst, wie ohne Sonnencreme. Jedoch sinkt der Sonnenschutz durch beispielsweise Schwimmen und Schwitzen. Creme dich also ungefähr alle 2 Stunden nach. 

 

  • Lese dir die Inhaltsstoffe genau durch: Mineralische UV-Filter wie Zinkoxid und Titanoxid sind sicher und verträglich, aber können einen weißen Schleier auf der Haut hinterlassen. Bei chemischen UV-Filtern sollten die Inhaltsstoffe genau geprüft werden, da einige durch die Haut in den Körper gelangen können. Beispielsweise Benzophenone-3, Benzophenone-4, Benzophenone-5, 4-Methylbenzylidene Camphor, Homosalate, Octocrylene oder Octyl Methoxycinnamate. Parfümfreie Sonnencremes sind wichtig, um phototoxische Reaktionen und in der langen Folge eine Sonnenallergie zu vermeiden. Aktive Wirkstoffe wie Vitamine und Antioxidantien, wie Vitamin E, C und Q10, können freie Radikale abwehren und helfen der Haut, sich selbst zu reparieren und sind daher gern gesehene Wirkstoffe in unseren Cremes! 

  • Apropos Inhaltsstoffe: Octocrylen ist eine Zutat, die in vielen Sonnencremes vorkommt. Sie hilft dabei, unsere Haut vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlung zu schützen.
    Octocrylen kann allerdings eine Substanz namens Benzophenon erzeugen. Das passiert durch einen bestimmten chemischen Prozess. Interessanterweise zeigt die Forschung, dass bis zu 70% des Benzophenons in diesen Sonnenschutzmitteln durch die Haut in unseren Körper gelangen können.
    In einer Untersuchung von 16 Sonnencremes verschiedener bekannter Marken wurde festgestellt, dass Benzophenon bereits nachweisbar war, noch bevor die Cremes einem simulierten Alterungsprozess ausgesetzt wurden. Nach diesem Prozess, der ungefähr einem Jahr entspricht, war die Menge an Benzophenon in den Sonnenschutzmitteln und Tagescremes deutlich gestiegen. Das ist insofern wichtig, als dass die Frage, ob Benzophenon Krebs verursachen kann, weiterhin untersucht wird. Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass es möglicherweise krebserregend ist.Wenn Du Dir also Sorgen um die potenziellen Risiken von Octocrylen machst, gibt es Alternativen. Es gibt Sonnenschutzmittel auf dem Markt, die als "reef safe" oder "mineral" bezeichnet werden, die stattdessen das oben genannte Zinkoxid oder Titandioxid verwenden, um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Diese Substanzen sind physische Filter, die die Sonnenstrahlen reflektieren, anstatt sie wie chemische Filter zu absorbieren, und sie enthalten kein Octocrylen.

 

  • Vergiss nicht, eine Sonnenpause einzulegen: Der Prozess, die freien Radikale abzuwehren, ist anstrengend für die Haut. Lege daher auch mal eine Pause ein, wenn du in der prallen Sonne liegst. Dies ist auch besonders hilfreich, wenn es darum geht, eine Sonnenallergie zu vermeiden. Auch diejenigen, die sich mit einem braunen Teint wohler fühlen, sollten auch mal im Schatten Platz nehmen, da die Bräune schon nach wenigen Minuten Sonnenbaden eintritt. Es dauert nur kurze 15 Minuten, bis die Haut von der Sonne so gestresst ist, dass sie langsamer bräunt. 

 

  • After-Sun: Kein UV-Filter bietet den absoluten Schutz. Nach einem Sonnentag ist die Haut angeschlagen und meist sehr trocken. Daher ist Feuchtigkeit für die Haut nach dem Sonnenbad extrem wichtig. Wie bereits erwähnt, sind Vitamin E und Q10 gute Radikalfänger. Jedoch sollte eine After-Sun Creme Dexpanthenol, sowie Vitamin C und A enthalten, um die entstandenen Schäden auf der Haut zu reparieren und zu regenerieren. Du kannst auch After-Sun Mittel ganz leicht selber machen. Beispielsweise kannst du Quark oder Joghurt als Maske verwenden und entfernen, bevor sie antrocknet. Aloe Vera Anwendung ist auch eine wirksame Methode, da sie kühlend, feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend ist.


Kurz zusammengefasst: UV Strahlen können das Hautmikrobiom beeinträchtigen, denn die Strahlen können die DNA von Hautzellen schädigen und Entzündungen auslösen. Dies kann dazu führen, dass schädliche Bakterien gegenüber nützlichen Bakterien überhand nehmen und das Hautmikrobiom beeinträchtigen. Eine übermäßige Exposition gegenüber UV-Strahlen kann auch zu einer Veränderung des pH-Werts der Haut beitragen, was wiederum das Wachstum von schädlichen Bakterien fördern kann. Es ist wichtig, dass du deine Haut vor übermäßiger UV-Strahlung schützt. Dies kann dazu beitragen, das Hautmikrobiom zu erhalten und dessen Gesundheit zu fördern.


Es ist auch immer eine gute Idee, einen Dermatologen oder Apotheker zu konsultieren, um Ratschläge zu sicheren und effektiven Sonnenschutzmitteln zu erhalten, die zu Deinem Hauttyp und Deinen spezifischen Bedürfnissen passen. Zuletzt, vergiss nicht, dass Sonnenschutzmittel nur eine von vielen Maßnahmen sind, die Du ergreifen kannst, um Dich vor UV-Strahlung zu schützen - schützende Kleidung, Hüte und Schatten sind auch sehr wichtig, besonders in den heißesten Stunden des Tages.


Quellen: 

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