Nervennahrung - durch Lebensmittel die Stimmung beeinflussen

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Nervennahrung - Ernährung und Stimmung

Dr. Adrian Weingart

Nervennahrung - Ernährung und Stimmung

Können Lebensmittel glücklich machen?

Bei dieser Frage spalten sich die Meinungen. Natürlich hat jeder Mensch seine ganz persönlichen Snacks, die er sich gönnt, wenn man doch mal wieder etwas zu viel Stress hat. Nervennahrung - die kennt jeder. Aber was hat es damit auf sich? Kann uns diese besagte Nervennahrung wirklich glücklich machen oder ist es doch nur Placebo? Wir erklären dir jetzt mal kurz, welche Auswirkungen bestimmte Lebensmittel auf deinen Körper haben kann. Es einige Lebensmittel, die beachtliche Mengen an Serotonin enthalten - also unserem Glückshormon. Jedoch kann das Serotonin die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren. Einfach gesagt bedeutet das, dass das aufgenommene Serotonin - so viel es auch sein mag - nicht ins Gehirn eindringen kann. Ein Serotoninbaustein, genauer genommen Tryptophan kann aber sehr wohl durch die Schleimhäute im Mund ins Blut und von dort ins Gehirn gelangen. Hierzu gibt es eine spannende Studie aus den 1970er Jahren: Dabei wurden Probanden auf eine extra Tryptophan-arme Diät gesetzt. Dadurch stellte sich heraus, dass die Personen mit der Zeit reizbarer, wütender wurden und zu depressiven Stimmungen neigten. Damit du deine Stimmung auch im Alltag ganz einfach von innen heraus unterstützen kannst, haben wir hier für dich acht Tipps für gesunde Nervennahrung für deinen Körper aufgelistet. Denn es ist sehr wichtig, dass du nicht einfach zu einer Tüte Gummibärchen oder einem großen Stück Schokolade greifst - es geht nämlich viel gesünder:

 

Kohlenhydrate:

 

Wahrscheinlich kennt jeder das Glücksgefühl und die innere Zufriedenheit nach einem Teller Pasta. Glücklicherweise ist das tatsächlich nicht nur Einbildung, denn Studien konnten belegen, dass Kohlenhydrate das Tryptophan im Körper bei der Reise zum Gehirn quasi unterstützen. Du kannst es dir so vorstellen: Werden Nährstoffe in den Körper aufgenommen gelangen sie ins Blut und dort gibt es ein regelrechtes Wettrennen darum, welcher Stoff am schnellsten im Gehirn ankommt. Der größte Wettbewerber zum Tryptophan sind hier andere Aminosäuren aus eiweißreichen Speisen. Doch jetzt kommen Kohlenhydrate ins Spiel - denn sie sollen dafür sorgen, dass eben genau diese anderen Aminosäuren auf dem Weg ins Gehirn aus der Blutbahn in unsere Muskeln geleitet werden und das Tryptophan so freie Bahn zum Gehirn hat. Im Zuge dessen konnte nachgewiesen werden, dass der Verzehr von nur einer kohlenhydratreichen Mahlzeit am Tag zu einer Verbesserung von Depressionen, Anspannungen, Traurigkeit und Wut führt.

 

Nüsse, Kerne und Samen:

 

Kohlenhydrate brauchen für den Transport von Tryptophan allerdings ein wenig Hilfe. Dafür eignen sich Nüsse, Kerne und Samen am besten. Denn hier ist das Verhältnis von Tryptophan zu Eiweiß optimal. Sesam, Sonnenblumen- und Kürbiskerne eignen sich dafür besonders gut. Aber auch Nüsse wie Pistazien, Walnüsse, Haselnüsse und Mandeln sind wahre Stresskiller und bringen insbesondere deinen Blutdruck wieder ins Gleichgewicht. Dazu tragen viele Bestandteile aus Vitamin E und B bei.

 

Safran:

 

Schon vor über 3600 Jahren wurde das Gewürz das erste Mal zu Heilzwecken eingesetzt. Viele tausend Jahre später forschen Wissenschaftler immer noch an dem teuersten Gewürz der Welt - nicht ohne Grund auch Sunshine Spice genannt. Denn schon eine kleine Menge der knallroten Fäden reicht aus, um Gerichten die besondere goldene Farbe und das einzigartige Aroma zu verleihen. Hinter seiner Intensität steckt aber noch mehr - denn Safran-Extrakt gilt als natürlicher Stimmungsaufheller und soll das seelische und emotionale Gleichgewicht positiv beeinflussen. Die positiven Effekte des Safrans können auf folgende Bestandteile zurückgeführt werden: Crocin, Crocetin und Safranal. Es wurden diesbezüglich wissenschaftliche Berichte und Studien publiziert, die erkennen lassen, dass der kostbare Extrakt eine balancierende Wirkung auf Nerven, Stimmung und Gemüt hat. Seine stark antioxidative Wirkung unterstützt ebenfalls das Immunsystem und schützt vor den negativen Auswirkungen von oxidativem Stress. Wissenschaftler konnten sogar beweisen, dass allein das Riechen an Safran zu einem extremen Rückgang von Stresshormonen und Angstzuständen führen kann, auch wenn das Gewürz so stark verdünnt wurde, dass der Eigengeruch nicht mehr feststellbar war. Beeindruckend oder? Genau aus diesen beeindruckenden Gründen ist in unseren Good Mood AddOns neben anderen hochwertigen Pflanzenextrakten und Vitaminen, ein patentierter Safran-Extrakt enthalten, der deine Stimmung von innen heraus unterstützen soll.

 

Grünes Gemüse:

 

Gemüse wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli liefern nicht nur viel Magnesium, sondern auch B-Vitamine, Calcium, Kalium, Vitamin B und Eisen. Eisen unterstützt die Gedächtnisleistung und hilft dir bei der Konzentration! Beeindruckende Erkenntnisse aus der Wissenschaft zeigen, dass ein erhöhter Gemüseverzehr das Risiko auf die Entstehung einer Depression um bis zu 62% verringern kann! Ein Beitrag aus der Fachzeitschrift “Nutritional Neuroscience” zeigte sogar, dass das Essen von reichlich Obst und Gemüse im allgemeinen eine “natürliche, nicht-invasive und kostengünstige therapeutische Maßnahme zur Unterstützung eines gesunden Gehirns” sein kann. Also auf die Plätze, fertig, los und ran an’s Gemüse!

 

Bananen:

 

Bananen sind ein echtes Happy Food - sie enthalten nicht nur nervenstärkende Nährstoffe wie Vitamin B6, Magnesium und Kalium, sondern auch Tryptophan. Der Stoff ist an der Bildung des Glückshormons Serotonin beteiligt. Wie vorher schon beschrieben haben Lebensmittel wie auch Bananen einen positiven Einfluss auf die Bildung von Serotonin im Gehirn. Das sind doch gute Nachrichten oder nicht? Bananen sind also nicht nur super lecker, gesund und auch noch vollgeladen mit wichtigen Vitaminen und Magnesium.

 

Haferflocken:

 

Mit einer Portion Haferflocken zum Frühstück wappnest du dich perfekt für einen stressigen Tag. Der Grund: Die gesunden Flocken enthalten viel Vitamin B1, B3 und Tryptophan, was zur Bildung des Glückshormons Serotonin benötigt wird.

 

Gesunde Fette:

 

Gehirn und Nervensystem bestehen knapp zur Hälfte aus Fett. Dementsprechend wichtig sind (gesunde) Fette für starke Nerven. Dazu gehören Fischsorten wie Lachs, Thunfisch oder Hering. Omega-3 Fettsäuren dämpfen Adrenalin und wirken beruhigend.

 

Hülsenfrüchte:

 

Eine Mahlzeit mit reichlich Hülsenfrüchten hilft dir dabei mit Stress umzugehen. Denn Linsen, Kichererbsen oder Erbsen enthalten nicht nur eine große Menge an Kalium, sondern haben auch einen hohen Gehalt an Magnesium, Eisen und Zink.

 

Gut zu wissen:

 

Natürlich gibt es nicht nur Lebensmittel, die sich positiv auf die Stimmung auswirken. Nein, es gibt auch Nahrung, die nachgewiesenermaßen genau das Gegenteil herbeiführt. Beispiel dafür sind Hühner-, Schweine-, Rindfleisch und Eier. Denn all diese Produkte enthalten die sogenannte Arachidonsäure. Diese soll zu vermehrten Entzündungsreaktionen im Gehirn führen und so die Stimmung potenziell drücken. Diesbezüglich haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Menschen mit höheren Arachidonsäurewerten im Blut ein deutlich erhöhtes Risiko für depressive Episoden haben. Außerdem gibt es einige Studien, die zeigen, dass sich Vegetarier generell “schwungvoller” fühlen und im Vergleich zu Omnivoren (also “Alles(fr)esser”) weniger negative Gedanken hatten. Das bedeutet also, dass der Verzehr von weniger Fleisch nicht nur gut für den Planeten, sondern auch für die körperliche und psychische Gesundheit ist! 

 

Quellen: 

 

  • Dr. Michael Greger, How not do die
 (2019)

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