Ayurveda

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Ayurvedische Ernährung

Dr. Adrian Weingart

Ayurvedische Ernährung

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick über den Tellerrand der Schulmedizin hinaus und widmen uns der Ayurvedischen Ernährung. Warum Ayurveda? Die Schulmedizin, wie sie vor allem in der westlichen Welt praktiziert wird, fokussierte sich bislang vor allem auf die Schmerzursachen-Analyse. Doch auch sie entwickelt sich weiter. Einen Einfluss hat dabei auch Ayurveda, eine der ältesten Heilkunden der Welt. Diese setzt an einem ganzheitlichen Ansatz an und betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit; also nicht nur dort wo sich Schmerzen äußern, sondern betrachtet auch Lebensgewohnheiten, Ernährung, das geistige Wohlbefinden und versucht vor allem Krankheiten bereits im Voraus vorzubeugen. Die Ernährung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. 
Wir geben dir zunächst einen kurzen Einblick in die Basics von Ayurveda und zeigen dir dann noch vier Zutaten, die eine essentielle Rolle in der ayurvedischen Ernährung, aber teils auch bei unserem AddOn Mood Up spielen.

 

Die drei Hauptenergien

 

Im Kern geht Ayurveda, die “Wissenschaft vom langen Leben”, davon aus, dass der Körper über drei Hauptenergien (auch Doshas genannt) verfügt. Diese drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha) sollen bestimmen, wie sich unser Körper verhält und auf alles reagiert, von Stress über Emotionen bis hin zu bestimmten Lebensmitteln. 

 

Vata (Luft und Raum)

 

Vata wird durch Luft und Raum repräsentiert und soll die Atmung, den Herzschlag sowie die Muskel- und Gelenkbewegungen steuern. Es soll auch Angst, Furcht, Schmerz und andere Funktionen des Nervensystems kontrollieren. 

 

Pitta (Feuer und Wasser)

 

Repräsentiert durch Feuer und Wasser, soll Pitta Körperfunktionen wie Stoffwechsel und Verdauung kontrollieren und gleichzeitig Emotionen wie Wut, Hass und Eifersucht steuern.

 

Kapha (Erde und Wasser)

 

Kapha wird wie Pitta, durch Wasser, aber auch durch die Erde repräsentiert. Man glaubt, dass es die physische Struktur des Körpers, das Immunsystem und emotionale Reaktionen wie Vergebung, Ruhe, Liebe und Gier kontrolliert. 
Wenn eines der drei Doshas aus dem Gleichgewicht geraten ist, sollen Krankheiten auftreten können. Symptome wie Blähungen, Hautausschläge, Pickel, juckende Haut, wundes Zahnfleisch, Angst, Müdigkeit, übermäßige Blähungen und sogar schlechte Laune können demnach auftreten. Vor allem Verdauungsprobleme sind im Ayurveda ein erstes Krankheitsstadium. Damit dies nicht geschieht, sei es wichtig, die Symptome zu erkennen und mit Hilfe von bestimmten Speisen und Getränken entgegenzuwirken. Grundlegend gibt es einige Do’s and Don’ts, die wir euch hier kurz und knackig nennen:

 

Folgendes solltest du möglichst vermeiden:

  • Unregelmäßige Mahlzeiten, schaff dir lieber eine Routine
  • Iss nur, wenn du wirklich Hunger hast und nicht aus Langeweile
  • Mische warme und kalte Speisen nicht miteinander
  • Achte darauf, dass dein Essen nicht zu trocken ist


Stattdessen unterstütze deine Verdauung indem du

  • viel warmes Essen und...
  • hochwertige, frische Lebensmittel isst.
  • Genieße dein Essen und kaue langsam
  • Nutze viele Kräuter und Gewürze (siehe unten)

 

Gewürze in der Ayurvedischen Ernährung

 

Den Gewürzen kommt im Ayurveda eine besondere Bedeutung zu. Es wird empfohlen, dass in jeder Mahlzeit alle uns bekannten sechs Geschmacksrichtungen, die “Rasas” vorkommen sollten, also bitter, herb, salzig, scharf, sauer und süß. So würden die eigenen Doshas gestärkt, denn Gewürze sind der Lehre nach Heilmittel, die im täglichen Gebrauch eingesetzt werden. Daher ist die Gewürzküche im Ayurveda auch entsprechend vielfältig und intensiv. Wir stellen euch nun vier Hauptdarsteller davon vor:

 

a) Ashwagandha

 

Die Ashwagandha-Wurzel (Withania somnifera) wird seit über 2000 Jahren in der ayurvedischen Naturheilkunde genutzt. Ihre Vielfalt an Wirkungen macht sie hier zu einer der bedeutendsten Heilpflanzen. Zu ihren Anwendungsgebieten gehören zum Beispiel Vitalität und Fruchtbarkeit. Bekannt ist die Wurzel auch als “Schlafbeere”, “Winterkirsche” oder “indischer Ginseng”. Der hohe Anteil an Whithanoliden kann für die positiven Einflüsse auf die Gesundheit verantwortlich gemacht werden. Withanolide gehören zu den steroidalen Lactonen, welche in ihrer chemischen Struktur stark den Strukturen von Steroidhormonen ähneln. Ashwagandha ist noch dazu ein echter Glücklichmacher, denn die Wurzel hilft dabei die Stressresistenz zu erhöhen, kann stimmungsaufhellend wirken und die Hirnleistung verbessern. Sie wächst vor allem in Indien und gehört zur Gattung der Nachtschattengewächse. Ashwagandha als Nahrungsmittel ist deshalb so wertvoll, weil sie adaptogene Pflanzenstoffe enthält, also die Wirkstoffe, die Pflanzen und Pilze besonders anpassungsfähig machen. Deren Fähigkeiten nutzen ebenso uns Menschen. Auch wir verwenden Ashwagandha in unserem AddOn Mood Up.

 

b)  Safran

 

Auch außerhalb der ayurvedischen Küche ist das “Gold des Orients” sehr bekannt, unter anderem auch unter dem Namen Sunshine Spice. Das Gewürz hat eine lange und mythenreiche Geschichte hinter sich, galt es schon zu Zeiten der Römer vor allem wegen seiner schwierigen Gewinnung als Luxusgut und ist auch heute noch das wohl teuerste Gewürz der Welt. Das was wir als Safran kennen, sind tatsächlich die Stempelfäden der Blüte des Safrankrokus. Heute wissen wir: es ist nicht nur schwer zu gewinnen, sondern auch voller Nährstoffe. Safran enthält vor allem Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen. Darüber hinaus findet man in Safran Vitamin C und Vitamin A. Nicht nur gilt Safran als krampflösend bei Menstruationsbeschwerden und verdauungsfördernd, nein, neueste Studien zeigten auch, dass der Inhaltsstoff Safranal im Körper den Serotonin-Gehalt und der Inhaltsstoff Crocin den Dopamin- und Noradrenalin-Pegel ansteigen lassen kann. Deshalb gilt Safran auch als Stimmungsaufheller und sichert sich so seinen Platz in unserem AddOn Mood Up. 

 

c) Ingwer

 

Die Wurzel sieht zwar unscheinbar aus, hat es aber was heilende Wirkung angeht faustdick hinter den Ohren. Tatsächlich wird die Knolle schon seit Jahrtausenden im Ayurveda verwendet. Hier wird die Wurzel gerne auch in Pulverform als ein echter Alleskönner eingesetzt, denn sie gilt als antioxidativ und entzündungshemmend. Vor allem die im Ingwer enthaltenen Gingerole sind es, die die Pflanze so besonders machen. Sie beruhigen deinen gesamten Verdauungstrakt und können Blähungen und Krämpfe lindern. Klingt nach einem richtig guten Helferlein oder? Aber Ingwer kann sogar noch mehr und zwar einiges: Untersuchungen haben ergeben, dass Gingerol tatsächlich das Tumorwachstum bei verschiedenen Tumorarten hemmen konnte. Diese Erkenntnisse bedürfen aber noch viel mehr klinische Untersuchungen. 

 

d) Kurkuma

 

Auch bekannt als Gelbwurz zeigt es viele Ähnlichkeiten mit der Ingwerpflanze auf. Viele werden Kurkuma von dem beliebten Curry-Gericht kennen. Seine intensive gelbe Farbe erhält Kurkuma durch den Farbstoff Curcumin - und genau dem werden zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Viele wissenschaftliche Studien konnten beweisen, dass Curcumin vor allem für den Magen-Darm-Trakt positive Effekte hat. Darmträgheit oder Völlegefühl können abgemildert werden und da es entzündungshemmend wirkt, kann teilweise sogar einem Reizdarm mit Verstopfung durch die regelmäßige Einnahme positiv beeinflusst werden. Wichtig zu wissen ist, dass der wertvolle Inhaltsstoff des Kurkumas vom Körper nur schwer verwertet werden kann. Gleichzeitig solltest du nicht bedenkenlos viel Kurkuma zu dir nehmen, die WHO empfiehlt beispielsweise eine Tagesdosis von bis zu drei Gramm Kurkuma-Pulver.
So, das war unser kurzer Einblick über ayurvedische Ernährung für dich! Wir hoffen, du hast wieder einmal was dazu gelernt und freuen uns natürlich immer über Feedback!
Wenn du gerne selbst einmal die Wirkung von Safran und Ashwagandha testen möchtest, dann probiere doch unsere Dailybacs in Kombination mit dem Add On Mood Up und überzeuge dich selbst von den Kräften der ayurvedischen Heilpflanzen!

 

Quellen

  • de Lima RMT, Dos Reis AC, de Menezes APM, Santos JVO, Filho JWGO, Ferreira JRO, de Alencar MVOB, da Mata AMOF, Khan IN, Islam A, Uddin SJ, Ali ES, Islam MT, Tripathi S, Mishra SK, Mubarak MS, Melo-Cavalcante AAC. Protective and therapeutic potential of ginger (Zingiber officinale) extract and [6]-gingerol in cancer: A comprehensive review. Phytother Res. 2018 Oct;32(10):1885-1907. doi: 10.1002/ptr.6134. Epub 2018 Jul 16. PMID: 30009484.
  • Tapsell LC, Hemphill I, Cobiac L, Patch CS, Sullivan DR, Fenech M, Roodenrys S, Keogh JB, Clifton PM, Williams PG, Fazio VA, Inge KE. Health benefits of herbs and spices: the past, the present, the future. Med J Aust. 2006 Aug 21;185(S4):S1-S24. doi: 10.5694/j.1326-5377.2006.tb00548.x. PMID: 17022438.
  • Dr. Kulreet Chaudhary; Wie neugeboren durch modernes Ayurveda, Riva Verlag (7. Auflage) 2019
  • https://beyond-nutrition.com/blogs/beyond-magazin/ashwagandha-die-wichtigsten-fakten-zur-ayurveda-heilwurzel)
  • https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensmittel/kurkuma-wie-hilft-es-unserer-gesundheit/

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