Psychobiotika

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Psychobiotika - Bakterien und ihr Einfluss auf deine mentale Gesundheit

Dr. Adrian Weingart

Psychobiotika - Bakterien und ihr Einfluss auf deine mentale Gesundheit

Kurz zusammengefasst:

Psychobiotika sind Probiotika (also Darmbakterien), die die Psyche beeinflussen können und bei psychischen Leiden helfen sollen. Über die Darm-Hirn-Achse können diese Mikroorganismen Einfluss auf unsere Stimmung nehmen. Bakterien, die hohes psychobiotisches Potential versprechen, sind vor allem Stämme aus den Gattungen Lactobacillus und Bifidobacterium. Präbiotika können diese Bakterienstämme bei ihrer Arbeit unterstützen und zusätzlich Entzündungen verhindern, die sonst mit depressiven Verstimmungen in Verbindung stehen können. Deshalb sind Synbiotika (die Kombination aus Pro- und Präbiotika) für Wissenschaftler besonders interessant. Die Forschung zu Psychobiotika steht jedoch noch am Anfang, stellt aber einen schnell wachsenden und äußerst vielversprechenden Forschungszweig dar.

 

Deep Dive - Worum geht es denn genau?

Dass unser Darmmikrobiom nicht nur unsere Verdauung, sondern eine Vielzahl unserer Körpersysteme beeinflusst und vor allem mit unserem Gehirn in ständigem Austausch steht, gilt heute als erwiesen. Denn die Mikroorganismen in unserem Darm beeinflussen die Abläufe in unserem Gehirn. Mittlerweile wurden interessante Zusammenhänge zwischen bestimmten psychischen und neurologischen Problemen und Darmbeschwerden erkannt. Menschen mit Reizdarm sind zum Beispiel häufiger auch depressiv, Parkinson-Betroffene sind anfällig für Verstopfung und Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen leiden häufig auch unter Verdauungsproblemen. Mit der sogenannten Darm-Hirn-Achse haben wir uns schon häufiger ausführlich befasst. Als Psychobiotika werden Probiotika bezeichnet, die einen positiven Effekt auf die Psyche ausüben, wenn sie in der richtigen Menge verabreicht werden. Erst 2012 wurde der Begriff geprägt, damit ist dieser Forschungszweig noch sehr jung, wächst aber rapide und wird als sehr vielversprechend angesehen – zu Recht, finden wir! Deshalb wollen wir dir hier einen kleinen Einblick geben in einige wissenschaftlichen Erkenntnisse, die es dazu bisher gibt und das Potenzial, das Pro- und Präbiotika in diesem Zusammenhang haben! 

 

Und wie wirken sie?

Die Wege auf denen unsere Körpersysteme miteinander kommunizieren sind äußerst komplex, sodass vermutet wird, dass auch Psychobiotika auf viele unterschiedliche Arten wirken. Zum einen ermöglichen sie zum Beispiel die Synthese von bestimmten Neurotransmittern, die unser Verhalten beeinflussen, darunter ist zum Beispiel auch Serotonin, das als Glückshormon bekannt ist. Zum anderen können sie unsere Stressreaktion regulieren, indem sie eine übermäßige Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verhindern. Außerdem können Psychobiotika entzündliche Vorgänge im Körper lindern und gleichzeitig Gluthation erhöhen, ein Eiweiß, das für seine stark antioxidativen Eigenschaften bekannt ist und damit unter anderem Entzündungen vorbeugen kann. Eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut wird oft mit erhöhter entzündlicher Aktivität im Körper in Verbindung gebracht. Diese Permeabilität kann beispielsweise bei akutem Stress zunehmen. Man vermutet daher in dieser Tatsache auch eine Erklärung für die erhöhten Entzündungswerte, die bei Personen gemessen werden, die an Depressionen oder Angststörungen leiden.

 

 

Welche Bakterienstämme haben psychobiotisches Potenzial?

Spannenderweise wird das meiste Potential den Bakterien der Gattungen Lactobacillus und Bifidobakterien zugeschrieben, insbesondere den Spezies B. breve und B. longum, von denen auch verschiedene spezifische Stämme in den Dailybacs enthalten sind, sowie den Spezies L. rhamnosus und L. plantarum. Auch von dieser Spezies befinden sich Stämme in den Dailybacs. Bifidobakterien scheinen Entzündungsreaktionen verhindern zu können und sind in der Lage den Tryptophanspiegel im Körper zu erhöhen. Das macht sie in der Forschung rund um Psychobiotika zusätzlich interessant, denn depressive Symptome werden unter anderem mit einem Mangel an Tryptophan - einer Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin - assoziiert. Vermutlich ist das der Grund, warum Tryptophan eine beruhigende Wirkung haben und die Stimmung heben kann.
Wie alle für den Menschen nützlichen Bakterien profitierien die kleinen Helferlein, wenn man sie zusätzlich mit Präbiotika „füttert“. Präbiotika können die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verringern und dadurch mögliche Entzündungen verhindern, die, wie schon erwähnt, unter anderem bei Patienten mit depressiven oder ängstlichen Stimmungen beobachtet werden. Besonders interessant sind als Präbiotika im psychobiotischen Zusammenhang Fructooligosaccharide (FOS) - ein Mehrfachzucker, den man zu den Ballaststoffen zählt, und der sich zum Beispiel in Chicoree findet – und Galactooligosaccharide (GOS), die zum Beispiel in Muttermilch vorkommen. (Chicoreewurzelextrakt nutzen wir übrigens auch in den Dailybacs als wirksames Präbiotikum.) Sowohl am Tier als auch am Menschen wurde beobachtet, dass Präbiotika der Bimuno-GOS Gruppe (B-GOS) emotionale und kognitive Vorgänge positiv beeinflussen können. B-GOS wiederum fördert vor allem die hilfreichen Bifidobakterien.


All diese Erkenntnisse führen Forscher zu der Annahme, dass Synbiotika als Kombination aus Prä- und Probiotika beim Thema Psychobiotika insbesondere interessant sein können. Es wurde beispielsweise beobachtet, dass Synbiotika den sogenannten Tumornekrosefaktor TNF‐α, der in erhöhter Zahl Entzündungen auslösen kann, erheblich reduziert. Und diese Wirkung hält auch mehrere Monate nach der Behandlung an. Diese Erkenntnis könnte also nicht nur Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen helfen, sondern auch jenen, die unter psychischen Krankheiten leiden. Auf weitere Studien und Erkenntnisse in diesem Bereich darf man mit Sicherheit sehr gespannt sein!

 

 

Psychobiotika als Antidepressiva?

In Versuchen an Ratten, die zum Teil mit Antidepressiva und zum Teil mit Probiotika behandelt wurden, konnten bereits miteinander vergleichbare Ergebnisse beobachtet werden. Da die Datenlage momentan allerdings noch sehr dünn ist, stellen Psychobiotika bei Menschen noch keine Behandlungsalternative dar. Zu viele Fragen sind noch offen, welche spezifischen Bakterienstämme in welcher Dosierung hilfreich sein können und wie diese im Detail wirken. Ob Psychobiotika in Zukunft anstelle herkömmlicher Antidepressiva verschrieben werden können, kann man heute noch nicht sagen. Ein großer Vorteil gegenüber klassischen Antidepressiva läge darin, dass Pro- und Präbiotika im Gegensatz zu diesen Medikamenten kaum Nebenwirkungen haben. Die bisherigen Ergebnisse sind jedenfalls faszinierend und Wissenschaftler sind (vorsichtig) optimistisch! Die Einnahme von Medikamenten oder Supplements kann, nach Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten, eine Psychotherapie unter Umständen sinnvoll ergänzen, jedoch nicht ersetzen!

 

 

Praktische Anwendung - Die Darm-Hirn-Achse schon heute nutzen:

Dass das Mikrobiom nicht nur Einfluss auf unseren Darm, sondern auf unseren gesamten Körper inklusive unseres Gehirns haben kann, ist schon jetzt bewiesen. Diesen Ansatzpunkt nutzen wir auch bei unseren Produkten wie den Dailybacs, oder unserem Good Mood AddOn. Die zahlreichen Stämme von Lactobacilli und Bifidobakterien sowie die Präbiotika der Dailybacs werden bei unserem Good Mood AddOn zusätzlich durch Ashwagandha, Safranextrakt, Vitamine und 5-HTP, das zur Serotoninbildung beiträgt, ergänzt. So tust du zum einen deinem Darm und zum anderen auch deiner Stimmung etwas Gutes. Denn dein Darm ist das Triebwerk der Gesundheit - ist dein Darm nicht in Balance, können Nährstoffe nicht richtig aufgenommen und vom Körper somit auch nicht verwertet werden. Die Dailybacs bieten also die Basis für eine Darmflora in Balance und sorgen dafür, dass Nährstoffe optimal aufgenommen werden können. Zusätzlich kannst du deinen Körper und Geist immer mit einer ausgewogenen, ballaststoffreichen Ernährung, Bewegung und Meditation unterstützen. So kannst du auf natürliche Weise dein allgemeines körperliches und geistiges Wohlbefinden steigern!


Quellen:

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